Die Geschichte Renzenhofs

Unter den vielen, am Fuße des Moritzbergs liegenden Weilern und Dörfern nimmt Renzenhof wegen seiner reizvollen Lage und seines anmutigen Landschaftbildes eine bevorzugte Stellung ein.

Alt, sehr alt ist Renzenhof. Der gute fruchtbare Boden mag Anlass zur Entstehung dieser Siedlung gewesen sein, welche schon im Waldbuch Paul Stromers (1425) als eine „Vorsthub“ (Sitz eines Försters) erscheint.

Der Ortsnamenforscher Dr. Beck leitet Renzenhof vom Personennamen Renz (Verkleinerungsform von Reinhard) ab.

Bereits 1362 weisen die Engelthaler Klosterurkunden einen Leonhardt Preßler vom Renzenhof aus. Als Besitzer der folgenden Zeit nennt uns eine alte Handschrift: 1416 Albert von Egloffstein, 1417 Peter Eytelholzer, 1480 Thomas Gugel und 1484 Georg Schedel. Der Name der letztgenannten Familie erscheint in Akten über Renzenhof des öfteren. So weis ein altes Schriftstück „von den Hartmann Schedels Öffnungsverschreibung wegen seines Hauses in Renzenhof“ zu berichten. Dadurch sicherte sich die Reichsstadt Nürnberg die Besetzung des Gebäudes im Kriegsfalle.

Hartmann Schedel, Humanist und Geschichtsschreiber (geb. am 13. Februar 1440 zu Nürnberg), verfasste eine Lateinische Weltchronik. Das Werk umfasst weit über 2000 Holzschnitte. Schedel starb als Stadtarzt am 28.11.1514. Mann nannte ihn eine Zierde seines Vaterlandes. Ihm zu Ehren wurde in Renzenhof eine Straße benannt.

Renzenhof bestand im 15. Jahrhundert aus drei Anwesen. Hier war der Sitz der östlichen Forsthube des Lorenzer Waldes, die frühzeitig geteilt wurde und im Spätmittelalter als Forsthube zu Renzenhof und Haimendorf erscheint. Sie hat häufig den Besitzer gewechselt, worüber einige Urkunden des Fürer’schen Archivs Auskunft geben.

Im 16. Jahrhundert gelangte Renzenhof in den Besitz der Familie Fürer von Haimendorf. Die beiden Forsthuben Renzenhof und Haimendorf blieben fortan im Besitz der Familie Fürer bis zum 19. Jahrhundert. Die Mitglieder dieser Familie wurden immer wieder vom Kaiser mit diesem Reichslehen belehnt. Um 1800 hatte Renzenhof neun Anwesen, dazu gehörten Nr. 1 bis 4 zur Forsthube und galten als Ausbrüche aus dieser.

Im Jahre 1847 verkaufte die Familie Fürer den gesamten Renzenhofer Besitz um 9785 Gulden. Haus Nr. 1 war der Herrensitz, der 1847 um4420 Gulden angeschlagen wurde.

Der Besitz kommt später an die Familie Conradty. Haus Nr. 10 erhielt im Jahre 1821 die Gemeinde unentgeltlich von Major von Fürer.

Renzenhof gehörte bis 1972 der Gemeinde Haimendorf an. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden kleine Gemeinden aufgelöst und die Gemeinde Haimendorf mit Renzenhof wurde der Stadt Röthenbach and der Pegnitz angegliedert.

Weit über die Grenzen Röthenbachs hinaus ist Renzenhof nicht zuletzt wegen seiner herrlichen Lage und seines Gasthauses Jägerheim der Familie Mais mit seinen fränkischen Spezialitäten bekannt.

Quelle: Festschrift 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Renzenhof